Meine Lieblingsfotospots in Venedig

person standing on floating boat between houses

In diesem Post verrate ich Dir meine fünf Lieblingsfotospots in Venedig, Italien, die ich im Laufe der letzten Jahre entdeckt und immer wieder besucht habe. Den vorherigen Post über Venedig und wie Du in der Stadt am besten zurechtkommst, findest Du hier.

Öffnungszeiten und Preise wurden von mir zuletzt am 10.11.2020 überprüft und aktualisiert.

Bitte beachte:

Venedig ist, trotz seines städtischen Charakters, im Meer auf Inseln gebaut und vom Meer umgeben. Hohe Luftfeuchtigkeit und Meeresluft mit hohem Salzgehalt können deine Kamera schädigen. Deswegen achte darauf, Deine Kamera zu schützen und gut zu pflegen.

Romantischer Anblick Venedig bei Sonnenuntergang: Tolle fotospots in venedig

Viele wichtigsten Informationen über Venedig und wie Dein Aufenthalt ein Erfolg wird, findest Du in diesem Artikel:

Meine fünf Lieblingsfotospots in Venedig

Fondaco dei Tedeschi

Das Luxus-Einkaufszentrum am Canal Grande, in einem antiken Palast aus dem dreizehnten Jahrhundert, bietet nicht nur drei Stockwerke voller unbezahlbarer Markenartikel inmitten des ältesten Teils Venedigs, sondern auch den kostenlosen Besuch der Dachterrasse mit atemberaubendem Blick auf den Kanal und die Rialtobrücke. Dies ist allerdings nur nach vorheriger Buchung möglich: Es werden 15-minütige Slots von 10:30 bis 18:30 angeboten.

Tipp: Buche zwei Slots hintereinander. Du kannst beide Buchungen bei der ersten Kontrolle vorzeigen, damit Du beim „Schichtwechsel“ auf der Dachterrasse bleibst und nicht wieder in die Wartehalle geschickt wirst. So hast du die Terrasse eine oder zwei Minuten nur für dich und deine Fotos; Stative waren bisher übrigens erlaubt.

Der Name deutet darauf hin, dass das Gebäude im Spätmittelalter und in der Renaissance als Niederlassung deutschsprachiger Händler und Handwerker diente; sogar die Fugger hatten eine Handelsvertretung hier. Die Räumlichkeiten weisen heute immer noch Zeichen und Wappen verschiedener Händler auf, die auf Säulen, Regalen, Fenstern, Wänden, Fassaden und Sockeln eingraviert wurden, um den Raum für sich zu beanspruchen.

Campanile di San Giorgio Maggiore

Santa Maria della Salute und der Sankt Markus-Glockenturm im Sonnenuntergang, von San Giorgio Maggiore aufgenommen.
Santa Maria della Salute und der Sankt Markus-Glockenturm im Sonnenuntergang, von San Giorgio Maggiore aufgenommen.

Die wunderschöne und recht überschaubare Insel südöstlich von San Marco diente schon den Malern der Renaissance als Inspiration und Motiv für ihre Bilder, da die majestätische und imposante Fassade der Basilika auf dem Wasser der Lagune sehr gut von der Piazzetta San Marco zu sehen und der Ausblick wirklich sehr malerisch ist. Bis zum elften Jahrhundert war auf der Insel jedoch nur eine kleine Kirche aus Holz; erst im Laufe der nachfolgenden Jahrhunderte wurde erst das angrenzende Kloster und später, im 16 Jahrhundert, auch die Basilika gebaut, wie wir sie heute kennen.

Der aktuelle Glockenturm stammt aus dem Jahre 1791, da der ursprüngliche 1774 stürzte. Er gehört zu den höchsten Türmen der Stadt und bietet einen fantastischen Blick auf die Altstadt Venedigs, besonders auf den Markusplatz und auf Santa Maria della Salute, da keine Gebäuden die Sicht beeinträchtigen.

Den Glockenraum erreicht Du in einem gläsernen Aufzug und Du kannst so während der Fahrt nach oben noch das Gerüst der alten Holztreppe im Inneren des Glockenturms sehen, ohne Gefahr zu laufen, dass die modernden Stufen plötzlich beim Hochgehen zusammenbrechen.

Tipp: Kleine Stative konnten bisher problemlos aufgestellt und für Zeitrafferaufnahmen oder Langzeitbelichtungen verwendet werden.

Der Glockenturm ist offen von 9:00 bis 19:00 von April bis Oktober (letzte Eintrittsmöglichkeit um 18:30), von November bis März von 8:30 bis 18:00 (letzte Eintrittsmöglichkeit um 17:30). Der Eintritt für den Glockenturm kostet 6 Euro – die Kirche kann kostenfrei betreten werden.

Vorsicht beim Glockenschlag, es kann richtig laut werden!

Ponte di Rialto

Die Rialtobrücke ist die älteste der vier Brücken, die heutzutage über den Canal Grande führen, und bis ca. 1850 war sie sogar die einzige, um von einem Ufer des Kanals zum anderen zu kommen. Sie ist die dritte Brücke, die an dieser Stelle errichtet wurde, denn beide vorherigen brachen in sich zusammen.

Im 16. Jahrhundert fanden mehrere Ausschreibungen statt, an denen namhafte italienische Architekten teilnahmen, und 1588 gewann das Projekt von Antonio da Ponte; ausschlaggebend war seine Idee, die Brücke auf nur einem Bogen zu stützen, statt auf mehreren, um den Schiffsverkehr so wenig wie möglich zu beeinträchtigen.

Alle Infos zur Rialtobrücke in diesem Artikel:

Auf der Brücke befinden sich viele Geschäfte; die meisten von ihnen verkaufen Luxuswaren wie Juwelen, Uhren oder Murano-Glas. Schon auf der ersten Holzbrücke 1250 befanden sich Geschäfte; damals finanzierte die Stadt aus den Mieteinnahmen der Räumlichkeiten die Wartungsarbeiten an der Brücke.

Fun Fact 1: Die Miete für ca. 16m² auf der Brücke (8m² Erdgeschoss, 8m² 1. OG) beträgt ungefähr 5.000 Euro/Monat.

Die Lage der Brücke erlaubt es, die großartige Sonnenuntergangsstimmung bei Abenddämmerung über dem Canal Grande Richtung Südwesten fotografieren zu können; der rötliche Himmel und die letzten Sonnenstrahlen spiegeln sich auf dem Wasser und beleuchten die hellen Paläste an den Seiten des Kanals mit warmem Licht. Dabei fehlt es in Venedig ganz sicher nicht an romantischer Stimmung, aber beim Sonnenuntergang ist die Stadt noch schöner.

Die Lagunenstadt Venedig von der Rialto-Brücke aus fotografiert.
Die Lagunenstadt Venedig von der Rialto-Brücke aus fotografiert.

Einige Dutzend Meter westlich der Brücke befindet sich der Rialtomarkt, der seit über tausend Jahren dort angesiedelt ist und im Laufe der Jahrhunderte sogar bis an die Ufer des Kanals bei der Brücke reichte.

Inzwischen erfüllt der Markt keine Versorgungsfunktion mehr, sondern hat vielmehr einen folkloristischen Charakter, vor allem der Fischmarkt in den Hallen der Pescheria di Rialto ist eine beliebte touristische Anlaufstelle. Die antik wirkende Markthalle ist übrigens erst 1907 nach gotisch-venezianischen Stil erbaut worden, und dem Laien – also mir – war dies nie aufgefallen.

Fun Fact 2: Im Mittelalter durften nur gebürtige Venetianer, die das 50. Lebensjahr bereits bestritten und mindestens 20 Jahre selbst gefischt hatten, Fisch verkaufen.

San Marco

Der Platz von San Marco bietet sehr viele Sehenswürdigkeiten, einige von ihnen sind Dir bestimmt bekannt, andere womöglich noch nicht. Der Besuch des Markusplatz ist für mich bei jedem Aufenthalt in Venedig “Pflicht”.

Campanile di San Marco

Der Glockenturm vom Markusplatz ist wahrscheinlich das bekannteste Wahrzeichen Venedigs. Durch seine imposante Höhe (99m) überragt er jedes Gebäude der Lagunenstadt um einige Dutzend Meter und selbst Goethe war auf seiner Italienreise von der Aussicht vom Turm beeindruckt:

Aus Goethes Italienischer Reise:

Als ich ihn [den Stadtplan Venedigs] einigermaßen studiert, bestieg ich den Markusturm, wo sich dem Auge ein einziges Schauspiel darstellt. Es war um Mittag und heller Sonnenschein, daß ich ohne Perspektiv Nähen und Fernen genau erkennen konnte. Die Flut bedeckte die Lagunen, und als ich den Blick nach dem sogenannten Lido wandte (es ist ein schmaler Erdstreif, der die Lagunen schließt), sah ich zum erstenmal das Meer und einige Segel darauf. In den Lagunen selbst liegen Galeeren und Fregatten, die zum Ritter Emo stoßen sollten, der den Algierern den Krieg macht, die aber wegen ungünstiger Winde liegenbleiben. Die paduanischen und vicentinischen Berge und das Tiroler Gebirge schließen zwischen Abend und Mitternacht das Bild ganz trefflich schön.

Ein Aufzug bringt alle Besucher von der Basis zum Glockengeschoss in weniger als einer Minute und ohne jegliche Anstrengung, so dass Du dich auf den 360°-Panoramablick konzentrieren kannst. Übrigens sollen auch Menschen, die an Höhenangst leiden, den Blick genießen können, da es von oben nicht möglich ist, direkt zum Sockel runter zu schauen.

Der Markusturm ist täglich von 9:30 Uhr bis 21:15 Uhr geöffnet (letzter Einlass: 20.45 Uhr. Bei schlechtem Wetter (Nebel, starker Wind, starke Kälte) wird der Glockenturm geschlossen.

Preise
  • Erwachsene und Kinder ab 6 Jahren: 10,00 Euro
  • Für Kinder bis zu 6 Jahren kostenlos

Eine Reservierung in Verbindung mit dem Dogenpalast* oder dem Markusdom* ist auch direkt möglich. Beide gehören zusammen mit dem Markusdom zu den Top-Sehenswürdigkeiten der Lagunenstadt.

Je nach Tageszeit, Wochentag, Wetter und Jahreszeit kann die Warteschlange manchmal sehr lang sein und es gab schon Wartezeiten von mehreren Stunden, deswegen empfehle ich dir ein Skip-the-line-Ticket*, um keine kostbare Zeit zu verlieren.

Alle Infos zur Geschichte des Markusturms/Campanile di San Marco gibt es hier:

Markusplatz, Blick auf Markusdom und Glockenturm bei Hochwasser, Venedig, Venezia, Italien.
Markusplatz, Blick auf Markusdom und Glockenturm bei Hochwasser, Venedig, Venezia, Italien.

Piazza san marco

Der Markusplatz ist an drei Seiten von den Gebäuden der Prokuratie umschlossen, der mittelalterlichen Baubehörde, die im Verlauf der Jahrhunderte immer mehr Bedeutung und Einfluss gewann. Im Norden befinden sich die alten Prokuratie (Procuratie vecchie), im Süden die neuen (Procuratie nuove) und im Osten ist der Napoleonische Flügel (Ala napoleonica), der unter Napoleon erbaut wurde. Auf der Ostseite befinden sich Markusdom und Glockenturm.

Markusplatz, Blick auf Markusdom und Glockenturm, Venedig, Venezia, Italien.
Markusplatz, Blick auf Markusdom und Glockenturm, Venedig

Basilica di San Marco

Die Kirche wurde vom Doge Giustiniano Partecipazio in Auftrag gegeben, als 828 zwei venezianische Händler aus Alexandria in Ägypten die Reliquien vom Heiligen Markus schmuggelten. Mehrere Neubauten folgten, die letzte große Renovierung erfolgte 1231 nach einem verheerenden Brand.

Die Basilika ist in vielerlei Hinsichten einzigartig, denn zum einen finden sich hier viele architektonische Besonderheiten – im Inneren sind alle Wände und Decken ausschließlich von Mosaiken geschmückt, Fresken wirst Du vergeblich suchen; die Kirche weist einen seltenen romanischen Stil mit byzantinischen Einflüssen -, zum anderen war die Kirche Mittelpunkt des sozialen und politischen Lebens der venezianischen Republik und alle wichtigen Ereignisse, angefangen bei den vielen religiösen Veranstaltungen bis hin zu der Wahl des Dogen, fanden in der oder um die Kirche statt. Diese Funktion spiegelt sich nicht nur in den vielen Kunststücken, sondern auch in der Architektur wider.

Außerdem beherbergt das Museum der Kirche viele Schätze: die Originalpferde von San Marco (auch: Quadriga marciana, Quadriga des Markusdoms genannt) – auf der Loggia befinden sich lediglich Kopien davon – und die alte Bedeckung des goldenen Altarbildes, auf der Paolo Veneziano im 14. Jahrhundert die Geschichte des Heiligen Markus malte.

Torre dell’orologio

Der Glockenturm gilt noch heute als Geheimtipp, um einen Blick auf den Markusplatz zu werfen, ohne beim Einlass der Basilika oder des Glockenturms anzustehen, denn trotz seiner hervorragenden Lage wirkt der relativ hohe Preis oft abschreckend: 12 Euro pro Person werden nämlich für den Eintritt verlangt.

Dafür kannst Du nicht nur den kompletten Markusplatz von oben überblicken – sogar von weiter oben als von der Loggia des Markusdoms -, sondern auf dem Weg nach oben bekommst Du auch das Uhrwerk zu sehen und auf der obersten Terrasse findest Du die zwei Moren, den “Alten” und den “Jungen”, die zu jeder vollen Stunden auf eine extra für diesen Turm gegossene Glocke schlagen.

Sich in den Gässchen verlaufen

In den letzten Jahren habe ich es sehr genossen, mich von meiner Neugier leiten zu lassen und planlos durch die Stadt zu laufen, um verlorene Geschäfte, geheime Gänge und vom Massentourismus noch verschonte Plätze zu entdecken. Zwar mündete mein Weg des Öfteren in Sackgassen, dennoch lohnt es sich, einen Blick abseits der touristischen Routen und der vielen “Pilgerstätten” zu werfen.

Zusätzlich empfehle ich Dir, recht früh aufzustehen, da es ein einzigartiges Erlebnis ist, morgens die Stadt beim Aufwachen zu beobachten, wenn die Touristen noch schlafen und viele Bäckereien sowie Konditoreien ihren Duft in die Gässchen ausströmen. Die Anwohner schicken sich an, ihre Kinder zur Schule zu bringen und danach zur Arbeit zu gehen, Waren werden per Boot geliefert, ebenso erfolgt die Müllentsorgung über den Wasserweg. Zu keiner anderen Zeit sonst zeigt sich Venedig von ihrer authentischen Seite.

Fotoausrüstung für Venedig

Eine wichtige Frage, die Du Dir stellen wirst ist: Was nehme ich mit nach Venedig? Aus meiner Erfahrung mit APS-C und DSLR macht es schon einen großen Unterschied, ob ich mit einer Crop- oder Vollformatkamera unterwegs bin.

APS-C:

  • Mit der Canon EOS 7D hatte ich bei jedem Besuch in Venedig mindestens ein Weitwinkel– und ein Zoomobjektiv dabei (in meinem Fall: Canon EF-S 10-18mm bzw. Canon EF 24-105mm). Damit kannst Du die meisten Motive fotografieren, die Du bei der Erkundung der Stadt entdeckst. In den meisten Fällen hätte allerdings ein EF-S 17-55mm gereicht.

DSLR:

  • Wegen der Größe des Sensors Deiner Vollformatkamera kannst Du auch mit nur einem Objektiv zurechtkommen; ich habe das Zoomobjektiv (Canon EF 24-70mm) am Häufigsten benutzt und kann damit auch einen Sonnenuntergang oder -Aufgang gut in Szene setzen. Damit kann ich fast alle Motive in Venedig fotografieren.
  • Ich hatte bei der letzten Tour auch ein Weitwinkelobjektiv (Canon EF 16-35mm) bei mir, und selten habe ich die 16mm wirklich gebraucht. (Dafür kam er in den Alpen auf der Rückfahrt gut zum Einsatz, aber das ist eine andere Geschichte.)

In Venedig fotografieren – Sonstige Tipps

  • Ein kleines und leichtes Stativ für nächtliche Spaziergänge ist nicht schlecht, behelfsmäßig kann man auch Geländer, Treppenstufen o.Ä. nutzen.
  • Möchtest Du die Stadt ohne Menschen fotografieren, kannst Du tagsüber auf einen Graufilter und Einsatz eines Stativs zurückgreifen. Bei Hochsaison kann es dennoch schwierig sein, ein klares Bild ohne Farbstreifen und Leuchtspuren zu haben. Eine gute Möglichkeit, die Touristenmassen nicht auf deinen Bildern zu haben, ist, bei Sonnenaufgang schon unterwegs zu sein und so die Stadt beim Aufwachen zu fotografieren; viele Touristen kommen nämlich vom Festland und sind noch auf den Weg zur Lagunenstadt, die Anwohner frühstücken noch, und nur wenige Menschen sind zusammen mit dir auf den Straßen.
  • Willst Du von den höchsten Punkten der Stadt fotografieren (Markusturm, Glockenturm von San Giorgio uvm.), kann es sich für dich lohnen, ein Teleobjektiv mitzunehmen. Mit dem Canon 75-300mm kann ich alle Wünsche an Bildvergrößerung trotz hoher Blendenzahl erfüllen.
Die Lagunenstadt Venedig von der Rialto-Brücke aus fotografiert.
Nicht weit von der Insel Burano: Blick auf Canal Grande aus der Rialtobrücke, Venedig.

Den vorherigen Post mit meinen persönlichen Überlebenstipps für Venedig und wie Du in der Stadt am besten zurechtkommen kannst, findest Du hier.

Dieser Artikel wurde zuerst auf https://salvati.photography veröffentlicht.

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