Als ich Venedig zum ersten Mal besuchte, war ich noch in der Grundschule. Mit meinen Eltern besuchten wir Verwandte im Landkreis Treviso, und am Wochenende nahmen wir den Zug nach Venedig, was ich unglaublich spannend fand – und immer noch finde!
Es war kurz nach Ostern, an einem eher grauen Wochenende im April. Ich habe Erinnerungen an eine überfüllte Stadt mit einem starken Geruch, den ich überhaupt nicht mochte, und an meinem ersten Fastfood-Burger, der mir wegen des süßen Ketchup überhaupt nicht geschmeckt hat.
Im Laufe der Jahre bin ich sehr viele Male zurückgekehrt, auch im Winter.
Und ich habe mich in diese Stadt verliebt, die so zerbrechlich und doch so unerschütterlich ist, wenn die Zeit vergeht.
Venedig im Winter ist alles, was sich ein Reisender wünschen kann: Eine Stadt, die es zu erkunden gilt, nicht überlaufen, mit einer magischen und geheimnisvollen Atmosphäre.
Perfekt zum Fotografieren!
Offensichtlich muss man die Weihnachts- und Karnevalszeit ausschließen, was das komplette Gegenteil von dem ist, was ich oben geschrieben habe. Dann erwacht die Stadt aus ihrem Winterschlaf, die ist laut, bunt, Menschen bewegen sich wie umtriebige Ameisen durch das Labyrinth an Gässchen und auf dem Wasser herrscht Chaos.
Hier sind die 7 Gründe, warum meiner Meinung nach der Winter die beste Zeit ist, um Venedig zu besuchen.
Inhaltsverzeichnis
Gründe, warum der Winter die beste Reisezeit für Venedig ist
Weniger Touristen
Weniger Besucher sind meiner Meinung nach der Hauptgrund, warum Venedig im Winter besser zu besuchen ist als zu jeder anderen Jahreszeit. Venedig ist eine der meistbesuchten Städte der Welt, Touristen sind zu jeder Jahreszeit zahlreich. Aber im Winter viel, viel weniger.
Mit Ausnahme der Karnevalszeit im Februar, gibt es in der kalten Jahreszeit viel weniger Touristen als im Frühling oder Sommer. Mich persönlich macht es ziemlich nervös, wenn immer Gruppen von Menschen auf dem Markusplatz ein- und ausgehen oder ich mich im Schneckentempo durch die engen Straßen zum Rialto-Markt bewegen muss.
Ganz zu schweigen von den Fahrten mit dem Wasserbus, eingezwängt zwischen Dutzenden von Menschen (im Sommer auch ziemlich verschwitzt!).
Vaporetto und verschiedene Verkehrsmittel
Da es weniger Touristen und damit weniger Menschenmassen gibt, ist es auch angenehmer, mit dem Vaporetto von einem Ort zum anderen in der Lagune oder zu Inseln wie Burano zu gelangen.
Für diejenigen, die wie ich unter Seekrankheit leiden, ist es weniger traumatisch, an der frischen Luft zu sitzen oder nach draußen zu schauen, als 15 Minuten zwischen den Körpern anderer Reisender eingequetscht zu sein, ohne die Möglichkeit zu atmen.
Wenn Du Dir einen strategischen Platz an den Schotten des Wasserbusses sicherst, kannst Du die Stadt erkunden und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten besichtigen, ohne zu ermüden. Die Alternative zum Vaporetto, das Wassertaxi, ist im Winter ebenfalls eine lohnende Erfahrung, auch wenn es sicher nicht günstig ist.
Taxis sind in größerer Zahl vorhanden und daher leichter zu nehmen, um von einem Ort zum anderen zu kommen. Wenn Du dann noch bedenkst, dass sie bis zu 10 Personen befördern können, braucht es nur eine kleine Gruppe, um die Kosten zu teilen und ein lustiges Erlebnis zu haben.
Von allen möglichen Fortbewegungsmitteln ist ein Spaziergang in Venedig im Winter immer noch mein Favorit.
Da nicht allzu viele Menschen unterwegs sind, ist selbst ein Spaziergang durch die Calli oder auf den Gehwegen der Kanäle ein Erlebnis, das man genießen kann und das definitiv weniger beängstigend ist, als wenn Kinder herumrennen und Gefahr laufen, ins Wasser zu fallen.
Zieh einfach warme, bequeme und wasserfeste Schuhe an und nichts wird Dich aufhalten.
Kürzere Warteschlangen und kaum Wartezeiten
Die Tatsache, dass es weniger Touristen gibt, bedeutet vor allem eines: dass Du die verschiedenen Sehenswürdigkeiten ohne Anstehen erreichen kannst!
Beliebte Sehenswürdigkeiten zu besuchen wie der Dogenpalast oder der Markusdom ist in der Hochsaison immer eine Herausforderung, weil die Warteschlangen so lang sind.
Du kannst zwar immer Skip-the-Line-Tickets kaufen, aber das bedeutet, dass Du mehr ausgeben musst, obwohl Du viel weniger ausgeben könntest, und das in einer Stadt, die an sich schon ziemlich teuer ist.
Vor allem, wenn Du nur wenig Zeit hast, zum Beispiel bei einem Wochenende in Venedig im Winter, ist es meiner Meinung nach ein unglaublicher Vorteil, keine Zeit in endlosen Warteschlangen zu verschwenden.
Weniger Menschen in Restaurants
Venedig und das Veneto im Allgemeinen sind berühmt für gutes Essen und guten Wein. Beides passt besonders gut an kalten Wintertagen.
So wie eine Tasse heiße Schokolade mit Sahne oder Tee mit Gebäck nach einem Nachmittag, an dem Du Fondamenta und Sotoporteghi erkundet hast.
Im Winter kannst Du in Venedig problemlos in ein Restaurant oder eine Konditorei gehen, sogar in der Nähe des Markusplatzes oder des Rialto, und Dich ohne Reservierung hinsetzen.
In einem Restaurant in Venedig zu essen kann ziemlich teuer sein, aber Venedig im Winter hat einen unbestreitbaren Vorteil.
Wenn Du gerne in TOP-Restaurants isst, kannst Du leichter einen Platz finden, oft auch ohne Reservierung. Aber auch an Orten, an denen eine Reservierung vorgeschrieben ist, ist es wahrscheinlicher, dass Du einen Platz findest.
Venedig im Winter ist viel angenehmer
Egal, ob Du die Stadt zum ersten oder zum hundertsten Mal besuchst, im Winter ist Venedig lebenswerter und daher aus Sicht der Touristen/Reisenden angenehmer.
Nur einen Schritt vom Markusplatz oder dem Rialto entfernt, entdeckst Du ein unglaublich faszinierendes und geheimnisvolles Venedig, besonders bei Sonnenuntergang.
Da weniger Menschen auf den Straßen unterwegs sind, wird das Anhalten zum Vergnügen: Jede Ecke ist es wert, fotografiert zu werden.
Der Karneval von Venedig im Winter
Ich habe aus diesem Grund darauf hingewiesen: Der Karneval in Venedig, der im Februar stattfindet, ist zwar sehenswert, aber er widerspricht absolut den Gründen, die ich oben aufgeführt habe.
Während des Karnevals ist Venedig laut, überfüllt, lärmend und bunt und ganz und gar nicht günstig. Die Touristen kommen zu Tausenden, die Fortbewegung auf den Straßen wird zur Qual, die Hotels verdoppeln ihre Preise und die Vaporetti sind unbezwingbar.
Es grenzt an einem Wunder, dass nicht ständig Menschen in die Kanäle geschubst werden, weil auf den Fondamenta sich einfach zu viele Menschen tümmeln.
Nichtsdestotrotz ist der Karneval von Venedig der schönste, historischste und eleganteste der Welt. Wenn Du in dieser Zeit hinfährst, wirst Du es trotz der verrückten Preise auf keinen Fall bereuen.
Günstigere Hotels
Und nicht zuletzt die Reisekosten.
Unterkünfte in Venedig können besonders teuer sein und, seien wir ehrlich, die Qualität der billigen Hotels ist alles andere als zufriedenstellend.
Im Winter – ausgenommen natürlich die oben erwähnte Karnevalszeit – senken die renommiertesten Hotels ihre Preise und es ist einfacher und billiger, an einem schönen Ort zu übernachten, ohne eine Hornhaut zu verkaufen.
Mit den niedrigeren Preisen kannst Du auch in einem Boutique-Hotel oder einem Hotel mit Blick auf den Canal Grande übernachten.
Oder miete eine Wohnung für einen längeren Zeitraum, die in einem historischen Palast vermietet wird.
Auf diese Weise wird das Erlebnis in Venedig im Winter wirklich einzigartig und unvergesslich sein.
Die besten Unterkünfte in Venedig
B&B Bloom
Eleganz und Raffinesse sind nur zwei der Elemente, die dieses Bed & Breakfast auszeichnen: Du wirst zufrieden sein, denn das B&B Bloom ist eine warme und gemütliche Unterkunft. Modernität verschmilzt mit dem klassischen venezianischen Stil zu einem charmanten Dekor. Und vergiss nicht, die Terrasse mit Panoramablick auf die Serenissima zu nutzen, die das Alleinstellungsmerkmal des Bed & Breakfast Bloom ist!
Antica Locanda Sturion ***
Im obersten Stockwerk eines antiken venezianischen Palastes steht eines der seltenen 3-Sterne-Hotels, das zu den ältesten in Venedig gehört. Die Einrichtung ist sehr charmant, mit den typischen venezianischen roten Möbeln und Damasten, die an vergangene Zeiten reicher Gewürzhändler und Botschafter aus aller Welt erinnern. Das Zeichen der Locanda erscheint sogar auf einem berühmten Gemälde von Vittore Carpaccio, “Eines der Wunder des Kreuzes” von 1494, das in der Gallerie dell’Accademia ausgestellt ist.
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Winterwetter in Venedig
Bevor wir jedoch aufbrechen, möchte ich Dir eine grundlegende Frage beantworten: Wie kalt ist es in Venedig im Winter?
Natürlich werden diejenigen, die es eher wam mögen, das venezianische Klima im Winter eher unangenehm finden. Zusätzlich zu den niedrigen Temperaturen wird der Windchill durch Nebel, Feuchtigkeit und Winde wie Scirocco und Bora noch kälter. Es ist auf jeden Fall ratsam, vor der Reise die Wettervorhersage zu überprüfen.
Es gibt jedoch einige Unterschiede je nach Reisedatum in der Wintersaison:
- Dezember: der zweitkälteste Monat des Jahres, mit Höchstwerten von 8º und Tiefstwerten von 1º.
- Januar: der kälteste Monat. Die Höchsttemperaturen übersteigen im Durchschnitt kaum 8°, während die Tiefsttemperaturen bei 0° liegen. Es ist auch der Zeitraum mit der höchsten Schneewahrscheinlichkeit.
- Februar: Die zweiten zwei Wochen bringen eine leichte Veränderung der Temperaturen. Die Höchsttemperaturen nähern sich der 10°-Marke, obwohl die Mindesttemperaturen im Durchschnitt bei 1° liegen. Zu seinen Gunsten ist es der regenärmste Monat des Jahres.
- März: Die Temperatur beginnt zu steigen und erreicht Höchstwerte von 13º. Nachts ist es jedoch immer noch ziemlich kalt, mit durchschnittlich 4ºC.
Im Winter können die Temperaturen in Venedig stark fallen, bis zu null Grad, aber selten darunter. Normalerweise liegt die Höchsttemperatur bei 8 Grad Celsius.
Die Atmosphäre ist sehr feucht, vielleicht ist es das, was die Wahrnehmung von Kälte am meisten beeinflusst. Aber da es sich um eine Lagune handelt, ist es nicht so, dass Du alles haben kannst!
Es ist selten, dass es schneit, aber nicht unmöglich. Kurz gesagt: Zieh Dich einfach gut an und Du kannst gehen.
Reisen in Venedig im Winter: HochWassersaison!
Obwohl die Hochwassergefahr schon in den Herbstmonaten beginnt, ist der Winter und speziell der Dezember die Zeit, in der das Phänomen am häufigsten auftritt. Kurz gesagt, die Flut steigt so hoch, dass die Straßen und Plätze der Stadt überflutet werden können.
Hier erfährst Du, warum die Lagunenstadt immer öfters unter Wasser steht:
Auf der offiziellen Website des Hochwasserüberwachungsdienstes wird vor der möglichen Flut gewarnt, aber die Vorhersagen sind nur drei Tage im Voraus zuverlässig. Meistens handelt es sich bei diesem Phänomen jedoch nur um eine geringfügige Überschwemmung, die die Menschen nicht daran hindert, ihr normales Leben zu führen, und die außerdem in der Regel zwischen zwei und drei Stunden dauert.
Ganz anders sieht es aus, wenn ein schwerwiegenderer Hochwasserfall eintritt. Wenn das passiert, ertönen die Sirenen der Stadt als Warnung und das Wasser kann einige Gebiete ernsthaft überfluten.
Da das Hochwasser machmal recht unerwartet kommt, rate ich Dir, im Winter wasserdichte Stiefel mitzunehmen.
Lohnt es sich, nach Venedig im Winter zu reisen?
Venedig im Winter zu besuchen, hat den großen Nachteil, dass Du der Kälte konfrontieren muss. Außerdem sind die Tageslichtstunden reduziert, so dass Du Deine Reiserouten gut planen musst, um nicht im Dunkeln wieder durch die engen Gasser zurückzufinden.
Diese Saison hat aber auch Vorteile, die die oben genannten Nachteile überwiegen. Zunächst einmal gibt es viel weniger Touristen – mit Ausnahme des Karnevals -, was bedeutet, dass Du die Stadt bequemer besuchen und die Menschenmassen vermeiden kannst. Das wiederum geht Hand in Hand mit niedrigeren Flug- und Hotelpreisen.
Außerdem bietet Venedig im Winter einige wirklich interessante Aktivitäten. Um nur zwei zu nennen: Im Dezember gibt es die Weihnachtsfeierlichkeiten und im Februar eben das berühmteste Fest der Stadt, den Karneval. Allein aus diesen Gründen lohnt sich die Reise.
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