Der Markusplatz in Venedig – Wegbeschreibung, Tipps, Infos & die wichtigsten Hinweise


Der Markusplatz in Venedig, auch als Piazza San Marco bekannt, ist der wichtigste öffentliche Platz der Stadt und beherbergt die berühmtesten Gebäude wie den Markusdom und den Dogenpalast.

Nicht nur ich bin von der Schönheit und dem geschichtsträchtigen Charme dieses Platzes begeistert. Napoleon nannte den Markusplatz in Venedig “den schönsten Salon der Welt”. Der österreichische Dramatiker Franz Grillparzer, der Venedig im frühen 19. Jahrhundert besuchte, hat seinen Eindruck vom Markusplatz einmal so festgehalten: “Wer dort nicht sein Herz schlagen fühlt, hat keines… “

Der Markusplatz ist nicht nur der Mittelpunkt, sondern auch das Herz der Lagunenstadt. Das Besondere an ihm: Er ist 180 m lang und 70 m breit und somit der größte Platz Venedigs, außerdem ist er der einzige Platz in Venedig, der den Namen “Piazza” trägt. Alle übrigen Plätze heißen “piazzale” oder “campo”.

Der berühmte Platz befindet sich im Stadtteil San Marco in Venedig, der im Westen vom Canal Grande und im Süden vom Bacino di San Marco, dem Markusbecken, begrenzt wird. Nördlich und östlich davon liegen die Stadtteile Cannaregio und Castello.

Zu San Marco gehört auch die Insel San Giorgio Maggiore, die schon von weitem sichtbar ist. Der Markusplatz ist vom Bahnhof Santa Lucia aus in etwa 30 bis 45 Minuten zu Fuß, mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit einem teuren Wassertaxi gut zu erreichen.

Da er der tiefste Punkt Venedigs ist, wird er bei Acqua Alta als erstes überflutet. In diesem Fall legt die Stadtverwaltung Holzstege an, auf denen Einheimische und Touristen den Markusplatz in Venedig überqueren können, ohne nass zu werden. Doch mehr dazu später.

Der Markusplatz im 19. Jahrhundert.

Eintritt zum Markusplatz in Venedig

Es gibt immer wieder Überlegungen, für den gesamten historischen Teil von Venedig einen Eintritt zu verlangen, und für Events, bei denen viele Menschen erwartet werden, wird tatsächlich nur eine begrenzte Anzahl an Menschen hineingelassen.

Bisher war der Eintritt zum Markusplatz jedoch immer kostenfrei.

Die Geschichte des Markusplatzes

Die Piazza San Marco wurde vor vier Jahrhunderten so gestaltet, wie sie sich heute Besuchern aus aller Welt präsentiert. Doch das Aussehen des Markusplatzes hat sich im Laufe der Jahrhunderte stark gewandelt.

Im neunten Jahrhundert soll hier eine christliche Kirche auf einer offenen Fläche der Lagune gestanden haben. In der Nähe der Kirche wurden Obst und Gemüse angebaut, und durch das Gelände floss einer der zahlreichen Kanäle, die Venedig berühmt machen.

Im Jahr 1174 änderte sich dort alles, denn die Venezianer wollten auch diesen Teil der Lagune bewohnen und pflasterten ihn später mit Ziegeln und großen Steinen. Dort wurden dann Paläste, den Markusdom und der alles überragende Campanile errichtet. Von da an war der Markusplatz eine der eindrucksvollsten Flaniermeilen der Welt.

Die Bedeutung der Piazza San Marco in Venedig

Ein Foto des Markusplatz und des Campanile di San Marco um 1890.

Als Herz des venezianischen Staates hat der Platz seit jeher das Leben und die Bräuche der Stadt begleitet. Der Dogenpalast war Sitz der Regierung und der obersten Richter der Republik sowie Gefängnis. Zwischen den beiden Säulen der Heiligen Markus und Theodorus fanden Hinrichtungen statt, während von der Pietra del Bando aus Gesetze und Dekrete verkündet und an der Porta della Carta angeschlagen wurden.

Aufgrund der wertvollen Reliquien und ihrer Funktion als herzogliche Kapelle wurde die Basilika zum Zentrum der religiösen Zeremonien des Staates, in einem System, in dem der Doge das Oberhaupt der venezianischen Kirche war und sich das Recht vorbehielt, die Bischöfe zu ernennen. Die Macht und der Reichtum der Markuskirche waren so groß, dass sie einen eigenen Bischof hatte, der sich von dem der Stadt und des Patriarchen, dem Primicerius, unterschied, und dass besondere Magistrate, die Prokuratoren der Markuskirche, das Vermögen der Kirche auf Lebenszeit verwalteten und in den Prokuratien residierten.

Die Loggetta war das Wachhaus der Arsenalotti während der Sitzungen des Maggior Consiglio, während im heutigen Palazzo dei Patriarchi der Salon für die Mahlzeiten und Feiern des Senats untergebracht war. Auf dem großen Platz fanden Paraden und Turniere, Jahrmärkte und Märkte statt, und im Hof des Palastes wurden Stierkämpfe ausgetragen.

Im 18. Jahrhundert kamen der Karneval und die Cafés hinzu, nach dem Fall der Republik der Patriarchensitz und der Königspalast, zuerst von Napoleon, dann von den Habsburgern und schließlich von den italienischen Königen.

Die geschichtliche Entwicklung des Markusplatzes

Die heutige Form des Markusplatz ist das Ergebnis der verschiedenen Veränderungen und Erweiterungen, die das Gebiet betrafen.

Ursprünglich wurde das Gebiet als Gemüsegarten genutzt und vom Rio Battario und den heutigen Rio Zecca und Rio Cavalletto durchflossen. Der Palazzo Ducale war damals eine richtige Burg mit Türmen und Verteidigungsanlagen, vollständig von einem Kanal umgeben und anstelle der heutigen Piazzetta San Marco war dort ein Becken zum Be- und Entladen von Waren.

Mit der Ankunft der Reliquien des Heiligen Markus in Venedig im Jahr 826 und dem Bau der ersten Basilika begann das Gebiet seinen Charakter als monumentales Herz der Stadt anzunehmen. Im Jahr 976 wurde das gesamte Gebiet mit der Basilika und dem Palazzo Ducale durch ein großes Feuer zerstört, aber bereits 978 wurde eine zweite Basilika errichtet und der Palazzo wieder aufgebaut.

Zur gleichen Zeit ließ der Doge Pietro I. Orseolo neben dem Glockenturm ein Hospiz für kranke und bedürftige Pilger errichten, dessen Form auf Gentile Bellinis Gemälde Prozession auf dem Markusplatz zu sehen ist. (Rechts direkt vor dem Markusturm.)

Religiöse Prozession in Piazza San Marco, Gemälde von Gentile Bellini um 1496
Prozession in Piazza San Marco, Gemälde von Gentile Bellini um 1496

Im 12. Jahrhundert erfuhr das Gebiet um den Dogenpalast in Venedig bedeutende Veränderungen. Der Rio Batario wurde zugeschüttet und auch das Becken vor dem Dogenpalast wurde aufgefüllt, um die Piazzetta San Marco zu schaffen. An der Seite der Basilika, die der Piazzetta zugewandt ist, befindet sich noch heute ein antikes gemauertes “Wassertor”, das Überbleibsel eines für venezianische Gebäude typischen Zugangs zum Wasser.

Unter der Leitung von Sebastiano Ziani wurde die Piazzetta 1172 weiter ausgebaut, um neue monumentale Gebäude zu errichten, darunter die Kirche San Geminiano und die zwei Granitsäulen aus Konstantinopel mit den Symbolen der Heiligen Markus und Theodor.

Der Vierte Kreuzzug im Jahr 1204 brachte Venedig wertvolle Kunstwerke und Marmor zur Ausschmückung der Basilika und des Platzes. Der Dogenpalast wurde zwischen 1301 und 1442 von Grund auf renoviert und von einem militärischen Gebäude in sein heutiges Aussehen verwandelt.

Die Procuratie Vecchie, die Torre dell’Orologio und andere Gebäude wurden zwischen 1495 und 1517 auf der Piazza errichtet. Auf dem vergrößerten Bild vom Gemälde von Gentile Bellini kannst du sehen, dass zum Zeitpunkt der Entstehung des Gemäldes der Uhrturm noch nicht errichtet war – links im Bilde.

Im 16. Jahrhundert verwandelte der Architekt Sansovino den Markusplatz in einen Platz im Stil des römischen Klassizismus. Mehrere Statuen und Gebäude wurden zu verschiedenen Zeiten auf dem Platz errichtet. Mit dem Bau des napoleonischen Flügels im Jahre 1807 wurde das Aussehen des Platzes auf den aktuellen Stand gebracht.

Eine große Katastrophe ereignete sich jedoch am 14. Juli 1902, als der Glockenturm der Markusdoms einstürzte und die Loggetta und einen Teil der Libreria beschädigte. Glücklicherweise blieb die Basilika von den Trümmern verschont.

Sehenswürdigkeiten am Markusplatz in Venedig

Der Markusplatz in Venedig von oben

Abgesehen von der Rialtobrücke gruppieren sich die bekanntesten Sehenswürdigkeiten Venedigs um den Markusplatz. Millionen von Touristen versuchen, Zutritt zu den beiden wichtigsten Attraktionen, dem Markusdom und dem Dogenpalast, zu erhalten.

Dies ist nicht ohne lange Wartezeiten möglich, also besorge dir unbedingt Tickets mit Eintritt ohne Anstehen im Voraus! Hier erfährst du wie:

Wartezeiten in Venedig – Nützliche Tipps, um die Warteschlangen zu umgehen

Die Piazzetta San Marco in Venedig

Blick auf den Glockenturm von San Giorgio Maggiore über die Piazzetta San Marco. Hier siehst du die Markussäule mit dem geflügelten Löwe links und den Heiligen Theodore mit dem Speer rechts.
Blick auf den Glockenturm von San Giorgio Maggiore über die Piazzetta San Marco. Hier siehst du die Markussäule mit dem geflügelten Löwe links und den Heiligen Theodore mit dem Speer rechts.

Der Markusplatz hat aber auch eine “kleine Schwester” – die Piazzetta San Marco. Sie befindet sich zwischen dem Campanile, dem Glockenturm, und dem Markusbecken im Süden. Auf der östlichen Seite steht der große Dogenpalast (Palazzo Ducale), der den Glanz der Vergangenheit Venedigs ausstrahlt. Auf der anderen Seite steht die beeindruckende Biblioteca Nazionale Marciana, eine Schatzkammer des Wissens und eine der größten Nationalbibliotheken Italiens.

Was die Piazzetta aber noch faszinierender macht, ist ihre spannende architektonische Geschichte. Der Platz wurde im 16. Jahrhundert von dem genialen Architekten Jacopo Sansovino geschaffen, dessen Einfluss in Venedig beispiellos war. Obwohl er die Fertigstellung nicht mehr erleben konnte, übernahm sein Schützling Vincenzo Scamozzi die Leitung und vollendete das Meisterwerk im Jahr 1588.

Sansovino prägte nicht nur die Piazzetta, sondern auch die Neugestaltung der Piazzetta San Marco und des berühmten Markusplatzes. Die Stadt verdankt diesem visionären Künstler viel von ihrer faszinierenden Schönheit.

Das Bild dort wird von zwei monolithischen Säulen beherrscht. Sie stammen aus Tyrus, dem heutigen Libanon, und wurden einst von den Venezianern geplündert. Auf einer dieser Säulen thront ein geflügelter Löwe, was stellvertretend für den Heiligen Markus steht, auf der anderen der ehemalige Schutzpatron von Venedig, der Heilige Theodore, mit einem Krokodil.

Der bronzene Löwe auf der Markussäule soll ebenfalls aus dem Nahen Osten stammen und seine Flügel im Nachhinein in Venedig erhalten haben.

Markusdom am Markusplatz

Der Markusdom am Markusplatz in Venedig. Basilica di San Marco an der Piazza San Marco.

Die Markuskirche war das wichtigste religiöse Bauwerk der Stadt, ein Tempel des bürgerlichen Lebens und des katholischen Glaubens, der von der Größe Venedigs zeugte.

Rund tausend Jahre lang war sie als Herzogskapelle direkt dem Dogen unterstellt, und stand als Staatskirche unter der Aufsicht der Prokuratoren vom Heiligen Markus.

Im Jahr 1807 wurde auf Befehl Napoleons die Kathedrale vom alten Sitz San Pietro di Castello in die Markuskirche verlegt, die damit ihre Funktion als Dogenkapelle verlor und zur Stadtkathedrale wurde. Somit wurde der Markusdom zum Sitz des Patriarchen von Venedig, der als kirchliches Oberhaupt der römisch-katholischen Erzdiözese Venedig dient, und zur Kathedrale der Lagunenstadt.

Der Eintritt in die Basilika ist frei, aber dementsprechend ist die Warteschlange lang und an besonders heißen Tagen ist es nicht angenehm, draußen in der Hitze anzustehen. Mit diesen Tickets kommst du schneller hinein.

Im Folgenden findest du eine Auflistungen der verschiedenen Möglichkeiten und ihrer Preise. Die Preise verstehen sich pro Person und wurden zuletzt in Mai 2023 überprüft.

TourDauerSprachePreis ab
Markusdom ohne Anstehen + Führung*1hDeutsch39 EUR
Markusdom & Markusturm ohne Anstehen*40 EUR
Markusdom ohne Anstehen*20 EUR
Markusdom ohne Anstehen + Terrasse & Pala D’oro*25 EUR
The Venice Pass (Markusdom, Dogenpalast, Gondelfahrt und viel mehr)*94 EUR

Hier erfährst du, wo es die längsten Warteschlangen in Venedig gibt und wie du sie umgehen kannst:

Wartezeiten in Venedig – Nützliche Tipps, um die Warteschlangen zu umgehen

Der Dogenpalast auf dem Markusplatz

Der Palazzo ducale und die Markussäule auf der Piazzetta San Marco.
Ein Ausschnitt des Dogenpalastes (links) und die Markussäule auf der Piazzetta San Marco (rechts).

Das zweite Highlight auf dem Markusplatz ist zweifelsohne der Dogenpalast mit seinem fünfzig Meter langen Prunksaal, dem “Sala del Maggior Consiglio“. Hier wird die Geschichte Venedigs lebendig, denn in diesem Saal, der einst der größte der Welt war, wurden die Dogen unter den tausend adligen Einwohnern der Stadt gewählt.

Der Dogenpalast, auf Italienisch Palazzo Ducale, befindet sich am Markusplatz. Der Palazzo Ducale war ursprünglich eine befestigte Burg. Der Palast wurde durch einen Brand teilweise zerstört und zwischen 1172 und 1178 wieder aufgebaut, ebenso wie der Markusplatz. In dieser Zeit diente der Palazzo als Festung und Gefängnis.

Das Gebäude vereint verschiedene architektonische Stile, darunter Byzantinismus, Gotik und Renaissance. In dem beeindruckenden Bauwerk befinden sich Gemälde berühmter italienischer Künstler wie Tizian, Tintoretto und Bellini.

Seit dem Bau der antiken Burg im Jahr 810 diente das Gebäude den Dogen als Residenz und Amtssitz. In fast 1.000 Jahren haben 120 Dogen vom Dogenpalast aus über Venedig geherrscht.

Tintorettos Vorstellung vom “Paradies” ist hier beeindruckend. Das Gemälde im Großen Saal des Konzils hat eine erstaunliche Größe von 205 Quadratmetern.

Die "Sala del Maggio Consiglio" im Dogenpalast in einem Gemäöde von Antonio Diziani um 1760.
Die “Sala del Maggio Consiglio” in einem Gemäöde von Antonio Diziani um 1760.

Im Eintrittspreis für den Dogenpalast ist der Besuch des Museo Correr, des Archäologischen Nationalmuseums und der Biblioteca Nazionale Marciana inbegriffen. Diese Museen befinden sich alle am Markusplatz; plane also nicht viel mehr vor, wenn du vor hast, diese Museen zu besuchen.

TourDauerSprachePreis ab
Dogenpalast ohne Anstehen*30 EUR
Dogenpalast ohne Anstehen + Führung*1,5hDeutsch57 EUR
The Venice Pass (Markusdom, Dogenpalast, Gondelfahrt und viel mehr)*94 EUR

Hier erfährst du, wo es die längsten Warteschlangen in Venedig gibt und wie du sie umgehen kannst:

Wartezeiten in Venedig – Nützliche Tipps, um die Warteschlangen zu umgehen

Der Markusturm am Markusplatz

Die Piazzetta San Marco mit den zwei Säulen des Heiligen Markus und Theodore, sowie Markusturm im Hintergrund.

Der Campanile di San Marco ist der Glockenturm der Markuskirche. Er steht auf dem Markusplatz und ist mit 98,6 m das höchste Gebäude Venedigs. Von hier aus hat man einen herrlichen Blick über die Stadt.

Ursprünglich diente der Turm als Leuchtturm für Seefahrer und als Glockenturm. Er wurde mehrmals restauriert und seine heutige Form stammt aus dem Jahr 1515.

1902 stürzte der Turm ein. Zehn Jahre später wurde er originalgetreu wieder aufgebaut.

Von der Aussichtsplattform des Campanile hast du einen herrlichen Blick auf Venedig und die venezianische Lagune, auf den Markusdom, Santa Maria della Salute, San Giorgio und bei klarem Wetter sogar auf die Nachbarinsel Murano.

Um einen fantastischen Blick auf das historische Venedig und die Inseln der Lagune zu genießen, solltest du etwas Zeit einplanen. Tickets kannst du günstig vor Ort oder im Voraus online für den reservierten Zugang kaufen.

TourDauerSprachePreis ab
Markusturm ohne Anstehen*15 EUR
Markusdom & Markusturm ohne Anstehen*40 EUR
Dogenpalast & Markusturm ohne Anstehen*50 EUR

Mehr zum Campanile di San Marco / Markusturm in diesem Artikel:

Campanile di San Marco: Die 1.000-jährige Geschichte hinter dem höchsten Glockenturm in Venedig

Hier erfährst du, wo es die längsten Warteschlangen in Venedig gibt und wie du sie umgehen kannst:

Wartezeiten in Venedig – Nützliche Tipps, um die Warteschlangen zu umgehen

Der Uhrturm von San Marco am Markusplatz

Die Torre dei Mori ("Maurenturm") oder Torre dell'Orologio ("Uhrturm") von San Marco in Venedig

Die Torre dei Mori (“Maurenturm”) ist eines der berühmtesten architektonischen Wahrzeichen Venedigs: Wie ein Triumphbogen thront er über dem Eingang zur neuralgischen Handelsstraße der Stadt, der antiken Merceria.

Am 1. Februar 1499 weihte der Doge Agostino Barbarigo die Uhr ein. Seine Statue wurde neben dem Markuslöwen, dem Symbol der Seerepublik Venedig, im oberen Bereich der Fassade des Turms aufgestellt. Das erklärt, warum die Statue des Löwen nicht in der Mitte der Tafel steht, sondern nach links verschoben wurde, um Platz für die Statue des Dogen zu schaffen. Die Statue wurde 1797 im Zuge der französischen Besetzung der Republik Venedig zerstört.

Um 1800 bezahlten venezianische Mitglieder der pro-französischen jakobinischen Gemeinde öffentliche Gelder an Steinmetze, um alle Dogenstatuen und so viele Löwen wie möglich zu zerstören.

Im Eintrittspreis für den Dogenpalast ist der Besuch des Museo Correr, des Archäologischen Nationalmuseums und der Biblioteca Nazionale Marciana inbegriffen. Diese Museen befinden sich alle am Markusplatz; plane also nicht viel mehr vor, wenn du vor hast, diese Museen zu besuchen.

TourDauerSprachePreis ab
Dogenpalast ohne Anstehen*30 EUR
Dogenpalast ohne Anstehen + Führung*1,5hDeutsch57 EUR
The Venice Pass (Markusdom, Dogenpalast, Gondelfahrt und viel mehr)*94 EUR

Hier erfährst du, wo es die längsten Warteschlangen in Venedig gibt und wie du sie umgehen kannst:

Wartezeiten in Venedig – Nützliche Tipps, um die Warteschlangen zu umgehen

Cafè Florian am Markusplatz

Das Caffé Florian auf dem Markusplatz in Venedig. Das älteste Cafè auf der Piazza San Marco.

Im “Caffè Florian” befindet sich das älteste Kaffeehaus der Welt. Wahrscheinlich stimmt das sogar, denn es gibt ihn schon seit 1720, und es gibt Belege dafür, dass sich dort schon Goethe, Wagner und Thomas Mann vergnügt haben.

Sein erster Name war “Alla Venezia Trionfante” oder “Triumphierendes Venedig”, aber schon nach wenigen Monaten wurde es von den Venezianern “Florian’s” genannt, nach dem Namen seines Gründers, Floriano Francesconi.

Nach mehr als 300 Jahren Geschichte ist dieser prachtvolle Ort noch immer der Treffpunkt von Venedig und der Welt.

In den prächtigen Sälen, die Mitte des 19. Jahrhunderts vollständig restauriert wurden, kann man es sich bequem machen und die lange und lebendige Geschichte der Stadt einatmen, die sich vor den Buntglasfenstern des Cafés abspielt: der Aufstieg und Fall der Republik Venedig, die Verschwörer, die das Ende der französischen und dann der österreichischen Herrschaft planten – sogar die Verwundeten des Aufstands von 1848 wurden in den Sälen behandelt.

Gondelfahrten um den Markusplatz

Südlich des Markusplatz am Markusbecken kannst du Dutzende von Gondolieri mit ihren länglichen schwarzen Gondeln. Tatsächlich ist eine Gondelfahrt durch Venedig auf den ruhigeren Kanälen etwas romantischer als auf dem überfüllten Canal Grande und man lernt auch eine andere Seite der Lagunenstadt kennen. Wenn du eine private Gondel etwas abseits des Markusplatzes suchst, ist leider der Preis gleich.

Eine romantische Gondelfahrt zu zweit

Wenn Du diese magische Stadt aus der romantischen Perspektive einer Gondel erleben willst, ist eine Venedig-Gondelfahrt für Paare das ultimative venezianische Erlebnis. Für einen noch romantischeren Ausflug auf den Wasserstraßen buchst Du eine Nachtgondelfahrt in Venedig und genießt die Atmosphäre der im Dunkeln beleuchteten Stadt.

Eine Gondelfahrt zu zwei ist immer romantisch, nicht nur am Valentinstag. Eine private Gondelfahrt* kostet um die 160 Euro für 30 Minuten.

Gondel auf dem Canal Grande beim Markusplatz in Venedig im Winter ist immer ein einzigartiges Erlebnis.

(Achte darauf, dass Du wirklich eine private Gondelfahrt buchst, und nicht an den Gruppenfahrten teilnimmst, die zwar günstiger sind, aber weit weniger romantisch.)

Wenn du allein oder zu zweit unterwegs bist und keine private Gondelfahrt durch Venedig wünschst, kannst du eine Gondelfahrt mit anderen Personen teilen. Das spart eine Menge Geld, denn das kostet nur 30 bis 35 Euro pro Person für eine halbe Stunde. Diese Gondelfahrten starten alle in der Nähe des Markusplatzes, müssen aber im Voraus gebucht werden.

San Giorgio Maggiore

Vielleicht kein richtiger Geheimtipp, da ich auf meinem Blog das oft erwähne, aber immer noch relevant, wenn du ohne Wartezeiten in Venedig viel sehen willst: Besuche die Insel San Giorgio Maggiore.

Die wunderschöne und recht überschaubare Insel südöstlich von San Marco diente schon den Malern der Renaissance als Inspiration und Motiv für ihre Bilder, da die majestätische und imposante Fassade der Basilika auf dem Wasser der Lagune sehr gut von der Piazzetta San Marco zu sehen und der Ausblick wirklich sehr malerisch ist.

Der aktuelle Glockenturm stammt aus dem Jahre 1791, da der ursprüngliche 1774 stürzte. Er gehört zu den höchsten Türmen der Stadt und bietet einen fantastischen Blick auf die Altstadt Venedigs, besonders auf den Markusplatz und auf die Basilika Santa Maria della Salute, da keine Gebäuden die Sicht beeinträchtigen.

Den Glockenraum erreicht Du in einem gläsernen Aufzug und Du kannst so während der Fahrt nach oben noch das Gerüst der alten Holztreppe im Inneren des Glockenturms sehen, ohne Gefahr zu laufen, dass die modernden Stufen plötzlich beim Hochgehen zusammenbrechen.

Vorsicht beim Glockenschlag, es kann richtig laut werden!

Tipp: Kleine Stative konnten bisher problemlos aufgestellt und für Zeitrafferaufnahmen oder Langzeitbelichtungen verwendet werden.

Der Glockenturm ist offen von 9:00 bis 19:00 von April bis Oktober (letzte Eintrittsmöglichkeit um 18:30), von November bis März von 8:30 bis 18:00 (letzte Eintrittsmöglichkeit um 17:30).

Ich habe bisher noch nie lange Anstehen müssen, da viele Touristen nicht wissen, dass auch der Glockenturm auf San Giorgio Maggiore besichtigt werden kann. Du kommst allerdings nur mit dem Vaporetto hin, da keine Brücke zur Insel führt.

TourDauerSprachePreis ab
Campanile San Giorgio Maggiore6 EUR
Stiftung Giorgio Cini & Borges-Labyrinth ohne Anstehen2,5Deutsch20 EUR

Die besten Fotomotive auf dem Markusplatz in Venedig

Die Piazzetta San Marco bietet großartige Fotomotive.

Gegenüber dem Dogenpalast, unweit des Ufers der Piazzetta, ankern unzählige Gondeln, was sich sehr gut zum Fotografieren in Richtung der Insel San Giorgio Maggiore eignet. Auf der Piazzetta stehen auch die beiden bereits erwähnten Monolithsäulen mit dem Markuslöwen und der San Todaro-Statue, ebenfalls beliebte Motive für Fotografen, wie du in der folgenden Galerie sehen kannst.

Wie du den Markusplatz erreichst

Einige Linien von Wasserbussen umrunden die Insel Venedig, um mehr oder weniger schnell zum Markusplatz zu gelangen. Ein absolutes Muss für Touristen ist jedoch eher die romantische Fahrt über die Insel auf dem Canal Grande mit den Vaporetti-Linien 1 oder 2.

Der Canal Grande durchquert die Insel in mehreren Schleifen. Die Fahrt mit der Linie 1, die an allen Stationen hält, dauert vom Bahnhof aus etwa 45 Minuten. Etwas schneller ist die Linie 2, die nur die größeren Haltestellen bedient. Die Fahrt unter der Rialto-Brücke ist bei beiden Linien immer inklusive!

Markusplatz bei Nacht

Venedig hat bei Nacht eine ganz besondere Atmosphäre, das gilt auch für den Markusplatz, wenn die Touristen verschwunden sind und du den Markusplatz ganz anders kennenlernen kannst.

Spät abends oder nachts herrscht hier eine wunderbar Stimmung, die möglichst jeder Venedig-Reisende einmal gesehen und genossen haben sollte.

Führungen auf und um den Markusplatz

Ich habe schon viel über den Markusplatz geschrieben, ein kleines Wunder und ein absolutes Muss für jeden Besucher der Lagunenstadt. Wenn du genung Zeit während deines Aufenthalts hast, lege ich dir eine der vielen Führungen rund um den Markusplatz ans Herz.

Praktische Tipps

Bei aller Begeisterung für den Besuch des Markusplatzes mit seinen umliegenden Sehenswürdigkeiten sollten jedoch einige wichtige praktische Tipps beachtet werden.

Toiletten in der Nähe des Markusplatzes

Zunächst zum besseren Verständnis. Der Markusplatz wird täglich von Tausenden von Besuchern bevölkert. Wer hier in Not gerät und als Nicht-Gast in eines der noblen Cafés geht, wird eine böse Überraschung erleben, denn die Betreiber achten darauf, dass wirklich nur Gäste die Toiletten benutzen.

Suche also gleich eine der öffentlichen Toiletten auf, die sowohl über eine Behindertentoilette als auch über eine Wickelmöglichkeit verfügen. Der Eintritt beträgt 1,5 Euro und diese Toiletten sind allgemein offen von 9:00 bis mindestens 19:00 Uhr.

Diurno San Marco

Diese öffentliche Toilettenanlage ist die größte und am meisten genutzte der Lagunenstadt. Sie befindet sich auf der Piazza San Marco in der Nähe des napoleonischen Flügels (Nr. 1265-1266), gegenüber dem Markusdom.

Giardini Reali San Marco in Venedig

Diese Toiletten befinden sich in den Giardini Reali di San Marco. Ist zwar etwas kleiner, aber dafür nicht überlaufen und womöglich sauberer.

Weitere Informationen über alle öffentlichen Toiletten in Venedig findest du hier: Die öffentlichen Toiletten in Venedig – Alles, was Du zu wissen brauchst, wenn es pressiert

Sicherheit auf dem Markusplatz

Auf dem Markusplatz in Venedig besteht für Besucher kein Sicherheitsrisiko – abgesehen von der Gefahr durch Taschendiebe. Dies gilt jedoch für alle Touristenhochburgen und Orte, an denen sich Menschenmassen versammeln.

Auch wenn es Taschendiebe hauptsächlich auf Bargeld abgesehen haben, solltest du deine Kamera immer am Handgelenk schnüren und dein Smartphone immer sicher verstauen. Lasse beides niemals auf einem Tisch in einem Café oder Restaurant an der Staße liegen.

Auch in Venedig kannst du fast überall bargeldlos bezahlen. Nur für Trinkgeld solltest du immer ein paar Münzen in der Tasche haben.

Für weitere Informationen bezüglich Sicherheitsrisiken, lese unbedingt meinen Artikel zur Sicherheit in Venedig.

Zugang für Menschen mit körperlichen Behinderungen

Mit seinen Kanälen und Brücken ist Venedig einerseits nicht die ideale Stadt für Rollstuhlfahrer oder Menschen mit anderen Mobilitätseinschränkungen. Andererseits ist die Lagunenstadt weitaus barrierefreier, als du vielleicht erwarten würdest.

Viele Teile der Stadt sind heute für Rollstuhlfahrer zugänglich. An den großen Brücken sind Rampen installiert, und vor allem das öffentliche Verkehrssystem wurde behindertengerecht ausgebaut, so dass du mit dem Vaporetto alle Knotenpunkte erreichen kannst. Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer zahlen nur 1,5 Euro, inklusive Begleitperson!

Der Markusplatz ist glücklicherweise völlig barrierefrei. Einem Besuch steht also nichts im Wege!

Der Markusplatz bei Hochwasser

Markusplatz überflutet von Hochwasser. "Acqua alta" ist normalerweise keine Gefahr für deine Sicherheit in Venedig.
Markusplatz überflutet von Hochwasser “Acqua alta” in Venedig

An einigen Tagen im Jahr, fast ausschließlich in der Herbst- und Winterzeit, steht das Wasser nicht nur in den vielen Kanälen der Lagunenstadt, sondern auch auf öffentlichen Plätzen und in den Gassen Venedigs.

Zwar werden normalerweise nur wenige Gebiete überschwemmt, wobei die Piazza San Marco in Venedig als erstes betroffen ist und das Phänomen deswegen recht bekannt ist und von vielen Touristen erlebt wird.

Die größte Gefahr der “Acqua alta“, wie diese Überschwemmungen in der venezianischen Lagune genannt werden, besteht im 21. Jahrhundert darin, dass Stadtbewohner und Touristen nasse Füße bekommen. Meist handelt es sich um Hochwasser von wenigen Stunden und wenigen Zentimetern.

Nur bei sehr hohen Wasserständen herrscht tatsächlich eine Gefahr für die Gebäuden, deren Mauern von dem Wasser geschwächt werden.

Bei Hochwassergefahr ertönen Sirenen als akustisches Warnsignal. Dies geschieht vor dem Anstieg der Flut und ermöglicht es den Menschen, sich frühzeitig über die Höhe der Flut zu informieren und somit für Sicherheit in Venedig zu sorgen.

Mittlerweile haben sich die Venezianer mit dem Hochwasser abgefunden und sind bestens darauf vorbereitet: Sehr viele Hauseingänge sind zum Beispiel mit Blechbarrieren geschützt. Falls du während der Hochwasserzeit in Venedig bist, kannst du fast überall ein Paar Gummistiefel kaufen, solltest du keine mitgebracht haben.

Die Wasserbusse, auch Vaporetti genannt, verkehren weiterhin. Auf einigen Strecken kann es dennoch zu Änderungen kommen. Das Stadtzentrum ist weitgehend zugänglich: Erhöhte Stege und feste Fußgängerbrücken ermöglichen den Zugang zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten sowie den wichtigen öffentlichen Ämtern.

Mehr zu den Gründen fürs Hochwasser in Venedig und weiteren Fakten zur Acqua Alta findest du hier:

Hochwasser in Venedig – Warum steht die Lagunenstadt immer öfter unter Wasser?

Häufig gestellte Fragen zum Markusplatz in Venedig

Was ist verboten auf dem Markusplatz?

Auf der Piazza San Marco ist es verboten, zu essen und zu trinken. Es ist nicht erlaubt, Müll wegzuwerfen oder die Tauben zu füttern. Bitte halte dich daran, wenn es wird oft kontrolliert.

Warum lohnt sich ein Besuch des Markusplatzes?

Es ist ein Ort voller Magie und voller Geheimnisse. Selbst an einem ungemütlichen Wintertag, wenn ein kalter Wind von den Alpen zu den Lagunen weht und der Nebel in die Kaffeetassen kriecht, ist dies ein Ort voller Magie und voller ungelöster Geheimnisse. Und der Markusplatz ist so etwas wie ein steinerner Zeuge der Geschichte einer Stadt, die es verstand, Schönheit durch Reichtum zu schaffen.

Wann ist der Markusplatz in Venedig ein wenig leerer?

Meistens kannst du früh am Morgen einen menschenleeren Markusplatz erleben. Denn die meisten Hotelgäste, die Tagestouristen und Gruppenreisenden füllen den Markusplatz erst ab 10 oder 11.
Abends, wenn alle, außer den Hotelgästen, die Stadt wieder verlassen, kann es Momente geben, in denen ich mich auf dem Markusplatz fast allein fühle.
In den Sommermonaten, an Wochenenden und Feiertagen sowie in den Schulferien wimmelt es von Besuchern.

Was ist der Markusplatz?

Der Markusplatz oder Piazza San Marco in Venedig ist der wichtigste öffentliche Platz und eines der berühmtesten Wahrzeichen der Stadt. Er befindet sich im Herzen Venedigs und ist für seine beeindruckende Architektur und historische Bedeutung bekannt.

Was sind die Hauptattraktionen der Piazza San Marco?

Die Piazza San Marco beherbergt zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie die Markuskirche, den Dogenpalast, den Campanile (Glockenturm) und den Uhrturm. Diese architektonischen Wunderwerke zeugen von der reichen Geschichte und dem künstlerischen Erbe Venedigs.

Kostet der Besuch des Markusplatzes Eintritt?

Nein, der Besuch des Markusplatzes selbst ist kostenlos. Der Besuch einiger Sehenswürdigkeiten auf dem Markusplatz in Venedig, wie der Markusturm und der Dogenpalast, können jedoch kostenpflichtig sein.

Gibt es Einschränkungen oder Kleidervorschriften für den Besuch des Markusplatzes?

Für den Besuch des Platzes selbst gibt es keine spezielle Kleiderordnung, aber für einige Sehenswürdigkeiten wie den Markusdom kann eine Kleiderordnung gelten. Dort müssen Knie und Schulter bedeckt sein.

Ist der Markusplatz überfüllt?

Der Markusplatz kann zu bestimmten Events sehr voll sein, vor allem in der touristischen Hochsaison. Er ist ein beliebter Treffpunkt für Touristen und Einheimische. Wenn du einen ruhigeren Augenblick dort verbringen möchtest, besuche ihn am besten früh morgens oder spätabends.

Finden auf dem Markusplatz Veranstaltungen oder Feste statt?

Ja, auf dem Markusplatz finden das ganze Jahr über verschiedene kulturelle Veranstaltungen, Konzerte und Feste statt. Diese kannst du in dieser Kalenderübersicht finden.

Gibt es in der Nähe Restaurants und Cafés?

Ja, der Markusplatz ist von zahlreichen Cafés, Restaurants und Bars umgeben, in denen man eine Mahlzeit oder eine Tasse Kaffee genießen kann, während man die wunderschöne Umgebung bewundert. Denke jedoch daran, dass das Essen hier im Vergleich zu anderen Teilen der Stadt recht teuer sein kann.

Kann ich auf dem Markusplatz eine Gondelfahrt machen?

Es gibt Gondeln, die entlang der Kanäle in der Nähe des Markusplatzes fahren, aber sie fahren nicht auf dem Platz selbst. Die nächstgelegene Anlegestelle ist bei der Piazzetta di San Marco in Venedig.

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